Vergebung verändert Beziehung
Zur Goldenen Hochzeit besuchen der Bürgermeister und der Redakteur der Lokalzeitung das Jubelpaar. Nach einer schönen Ansprache fragt der Redakteur: „Herr Huber, Sie sind jetzt mit Ihrer Frau 50 Jahre verheiratet. Was reizt Sie heute noch an Ihrer Frau“?
Huber: „Jedes Wort!“.
In Beziehungen leben bedeutet Standpunkte auszutauschen, aneinander zu reiben und sich natürlich auch zu streiten. Wo gestritten wird, geht es nicht ohne Verletzungen ab. Wichtig ist, wie wir mit unseren unterschiedlichen Standpunkten und Meinungen umgehen, um unnötige Verletzungen zu vermeiden. Streit kann dazu führen, dass wir gemeinsam gute Lösungen finden und füreinander ein tieferes Verständnis entwickeln. Andererseits kann es passieren, dass wir uns gegenseitig das Leben schwer machen und unsere Machtansprüche durchsetzen wollen. Jeder hat da seine speziellen Vorgangsweisen. Die einen machen das mit ganz subtilen Methoden, die wie feine Nadelstiche wirken und andere arbeiten eher mit groben Werkzeugen. Manche streiten ganz leise und andere liefern sich Schreiduelle, je nach Persönlichkeit.
Wenn unsere Seele verletzt wird, geraten wir in Stress und sind nicht mehr in der Lage, sachlich und mit Einfühlungsvermögen auf den anderen einzugehen. Unter Stress neigen wir dazu, auf Verletzungen mit größeren Gegenschlägen zu reagieren, um den anderen stärker zu verletzen als man selber verletzt wurde.
In solchen Situationen werden wir angelernte positive Kommunikationsregeln, nicht einsetzen können.
Kein Sportler würde auf die Idee kommen, in einem wichtigen Bewerb eine neue Technik auszuprobieren, die er nicht vorher perfekt eintrainiert und verinnerlicht hat. Weiterlesen