Wie die Liebe bleibt
Buchbeschreibung: Wie die Liebe bleibt
Steve and Sharon Biddulph, das australische Psychologenpaar zeigt in diesem Buch auf, dass es auch heute noch möglich ist, eine erfüllte Partnerschaft und Familie zu leben. Um in unserer jeweiligen Situation das möglichst beste für unsere weitere Entwicklung zu tun, ist eine Bestandsaufnahme der Elemente eines erfüllten Lebens notwendig: Ehe / Partnerschaft, Elternrolle, Selbsterfüllung, Gesellschaftliches Engagement, Freundschaften, Sinn-stiftende Arbeit. Für ein erfülltes Leben braucht es mindestens drei dieser Punkte in guter Funktion.
Drei Zugänge, die zu einer Partnerschaft führen können:
- Sympathie – damit fängt häufig eine Beziehung an. Um der Beziehung ein tragbares Fundament zu geben, reicht Sympathie jedoch nicht aus.
- Liebe – ist für die Autoren das tragende Fundament einer dauerhaften Verbindung. Liebe erfordert Offenheit und Vertrauen, d.h. man muss auch bereit sein, sich in die Beziehung zu investieren und sich verletzbar zu machen. Was wir als Liebe wahrnehmen, hat häufig damit zu tun, wie Liebe in der Kindheit erfahren wurde und welche Hoffnungen im Zusammenhang mit Liebe gehegt werden.
- Erotische Anziehung – ist eine Kraft, die uns ein Leben lang antreibt und die wir sorgsam steuern müssen. Sie kann einer Beziehung Reiz verschaffen oder sie zerstören. Das Eingehen einer Beziehung, die nur auf sexueller Anziehung beruht, ohne dass man sich eine dauerhafte Verbindung vorstellen kann, führt zu Komplikationen, die das Leben schwer machen. Die Autoren weisen darauf hin, dass es gut ist, mit dieser Energie sorgsam umzugehen, um unnötige Verletzungen zu vermeiden.
Wir heiraten unseren Zwilling
Warum finde ich bestimmte Menschen besonders anziehend, welche Merkmale ziehen mich an?
Unser „Autopilot“ steuert uns zielsicher zu Menschen, die uns vordergründig betrachtet ergänzen und tief innerlich sehr ähnlich sind. Die Unterschiede sind uns eher bewusst als die Gemeinsamkeiten. Konflikte mit den Eigenschaften und dem Verhalten des Partners entstehen häufig, weil ich unbewusst meine eigenen inneren Konflikte entdecke. Kritisieren wir eine Schwäche am Partner, dann sollten wir herausfinden, wo sich diese Schwäche bei uns findet. Besonders die Merkmale, gegen die wir besonders intolerant sind, weisen darauf hin, dass dies etwas betrifft, das wir selber in uns mit großer Energie unterdrücken.
Nähe erstreiten
Das Buch geht sehr detailliert auf Beziehungsmuster ein, die sich im Familienleben und insbesondere in der Partnerschaft ergeben. Die Autoren führen acht Gebote für faires Streiten an.
- Bei der Sache bleiben, um die es momentan geht.
- Niemals beleidigend werden – auch wenn die Emotionen hochgehen und ihr euch anschreit.
- Pauschalierungen wie „nie“ und „immer“ sind „no-go´s“. Negative Gefühle dürfen kein Dauerzustand werden aber momentane Gefühle sollen ausgedrückt werden, z. B. „Im Moment hasse ich dich!“
- Pausensignale vereinbaren. Manchmal sind wir überfordert und können einen Streit nicht durchhalten ohne etwas kaputt zu machen oder einander zu verletzen. Wenn wir das merken ist eine Pause wichtig. Sobald sich die Emotionen etwas gelegt haben, kann mit klaren Gedanken das Streitgespräch fortgesetzt werden.
- In Streitpausen etwas Angenehmes unternehmen, damit kommt man schneller zu guten Gedanken.
- Keine faulen Kompromisse eingehen. Es ist besser an einem Konflikt längere Zeit zu arbeiten um eine gute Lösung zu finden als schnell einen Kompromiss um des lieben Friedens willen zu schließen. Dieser wird unweigerlich später einen neuen Konflikt hervorrufen.
- Akzeptiere das Heute und was gestern war. Die Vergangenheit kann nicht mehr verändert werden. Daraus können wir jedoch lernen, unsere Gegenwart besser zu bewältigen.
- Das Ziel des Streites nicht aus den Augen verlieren. Streit soll Hindernisse aus dem Weg räumen und uns helfen, wieder neue Energie für eine gute Beziehung zu gewinnen. Streit in einer Beziehung soll niemals den Zweck haben, dem anderen möglichst viel Schuld nachzuweisen.
Ein umfangreiches Kapitel wird im Buch der Beziehung zu Kindern und der Entwicklung einer positiven Familien-Atmosphäre gewidmet. Es werden Tipps gegeben, wie wir gute und liebevolle Eltern werden können, ohne dabei als Paar auf der Strecke zu bleiben. Sie weisen darauf hin, wie wichtig es ist, dass Kinder sofort nach der Geburt Kontakt mit Mutter und Vater bekommen. Ausführlich wird auch die Thematik behandelt, wie problematisch eine vaterlose Gesellschaft und die fehlenden männlichen Vorbilder in den Schulen für die Entwicklung der Kinder sein können.
Ebenso greifen die Autoren falschen Ehrgeiz der Eltern auf. Lernen die Kinder wirklich die Dinge, die ihren Gaben entsprechen oder wird ihnen das beigebracht, was die Eltern gerne gelernt hätten und nun durch ihre Kinder ihr eigenes Ich aufwerten wollen? Welche Auswirkungen hat ein Erziehungsstil, der die Kinder überbehüten will?
„Wie die Liebe bleibt“ Autoren Steve und Sharon Biddulph, ISBN 13- 978-3895300257
Brigitte Malzner, Diplom Lebens- und Sozialberater, www.coachingteam.info
Dieser Artikel erschien in der Zeitschrift Ehe und Familien Bausteine Nr. 104. Sie können diese Zeitschrift kostenlos als pdf-Datei bekommen, wenn Sie sich beim Newsletter anmelden.
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