Sensibilität – Begabung oder Last
Menschen mit besonderer Sensibilität haben es im Leben schwer. Oft hören sie den Satz: „Sei nicht so empfindlich“. Ich gehöre zu diesen Menschen. Vor einigen Jahren wurde mir empfohlen das Buch „Lastentragen – die verkannte Gabe“ zu lesen. Relativ rasch erkannte ich, dass vieles auf mich zutraf. Der Inhalt dieses Buches zeigte mir auf, warum ich oft so erschöpft, ausgelaugt und oft krank war. Oft dachte ich, dass etwas mit mir nicht in Ordnung sei. Bereits beim Durchlesen des Buches lernte ich, dass ich eine besondere Gabe habe, und gleichzeitig spürte ich, dass ich mich annehmen darf, wie ich bin, jedoch einiges in meinem Leben, mit Gottes Hilfe verändern durfte, sodass diese Gabe mir nun keine Last mehr ist, sondern ich dankbar dafür bin. Allerdings habe ich gelernt achtsamer mit mir umzugehen, meine Bedürfnisse zu erkennen, damit ich meinen emotionalen Tank nicht leere bzw. mein Körper mir meine Grenzen nicht aufzeigen muss.
Der Begriff „sensibel“ kommt ursprünglich aus dem Lateinischen („sensibiles“) und bedeutet mit Sinnen, Empfindung und Wahrnehmung, verbunden also auf den Menschen bezogen „der Empfindung fähig“. Sensibilität wird jedoch in unserer heutigen Gesellschaft eher negativ besetzt.
Einen hochsensiblen Menschen zeichnet aus: Feinfühligkeit, Empfindsamkeit, einfühlsame Kommunikation, Wahrnehmung von Stimmungen und Gedanken, gute Beobachtungfähigkeit, die auf das Wesentliche gerichtet ist …